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Von der Vision zur konkreten Umsetzung

Diese Woche fand die zweite Fachtagung im Rahmen des StErn Kita Projektes statt, welche sich an die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas richtete und digital durchgeführt wurde. Thematisch wurde der Komplex „Sensibilisierung für Bildung zur nachhaltigen Entwicklung im KiTa-Alltag“ von dem Fachreferenten Nicolas Ting bearbeitet. Nicolas Ting ist studierter Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaftler, außerdem zertifizierter Coach und auch als Berater in Kitas tätig zu Möglichkeiten, diese nachhaltiger zu gestalten.
Die Fachtagung war interaktiv gestaltet, immer wieder wurden die Mitarbeitenden aus den Kitas gefragt, von Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag zu berichten, Ideen und Lösungsansätze zu teilen und Visionen und Wünsche zu formulieren.

Zum Einstieg galt es den abstrakten Begriff der „nachhaltigen Entwicklung“ unter die Lupe zu nehmen.
Wo kommt er her, was ist damit gemeint? Entstanden ist der Begriff im Kontext eines UN-Gipfels 2015, bei dem sich die Weltgemeinschaft auf die sogenannte Agenda 2030 verständigt hat. 17 Nachhaltigkeitsziele wurden dabei formuliert, die „SDGs“ (=sustainable development goals).
Diese SDGs verknüpfen soziale und wirtschaftliche Komponenten mit Komponenten des Umwelt- und Klimaschutzes. Die Nachhaltigkeitsziele sollen es ermöglichen, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und dabei die Ressourcen des Planeten auch für zukünftige Generationen zu erhalten.
Ein weiterer Begriff, der heutzutage überall immer wieder auftaucht ist der der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, abgekürzt BNE. BNE möchte Menschen – und vorallem Kinder und Jugendliche – dazu befähigen, nachhaltig zu denken und zu handeln und verantwortungsbewusste Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Bildung fängt früh im Leben an, spätestens die Kita ist der erste Bildungsort in der Entwicklung eines Menschen.

Den beteiligten Kita-Fachkräften war bei dem Thema BNE wichtig zu erwähnen, dass es nicht belehrend sein darf, sondern die Kinder inspiriert und motiviert werden sollten.
Ein ganzheitliches Bewusstmachen mit Begeisterung, Transparenz und Partizipation sollte umgesetzt werden. Über die Kinder könne man so außerdem gut auch die Eltern bzw. Familien der Kinder erreichen und für nachhaltige Themen sensibilisieren.

Laut den Bildungsgrundsätzen NRW ist Bildung für nachhaltige Entwicklung ein Querschnittsthema, welches also im Kita-Alltag immer wieder aufgegriffen werden kann. Wie konkret BNE in der Kita aussieht, haben die Fachkräfte in der Runde berichtet. Einige Ideen und Inspirationen wollen wir hier teilen:

 

  • Tauschregale für gebrauchte Kinderkleidung, an denen die Eltern sich bedienen können
  • Laternen basteln aus leeren Milchkartons
  • Müllsammelaktionen auf dem Außengelände
  • Minimierung von Lebensmittelabfällen durch Abfallmessungen
  • Anbau von Obst und Gemüse im Kitagarten
  • Basteln mit gereinigten Verpackungsmüll
  • Windlichter herstellen aus leeren Gurkengläsern
  • gemeinsam Mülltrennung üben
  • Malkittel für die Kinder aus alten Herrenhemden
  • Regionale & saisonale Lebensmittel beziehen und gemeinsam zubereiten
  • Tellerreste beim Mittagessen reduzieren, indem Kinder für Hungergefühl und achtsames Essen sensibilisiert werden
  • über Mobilität sprechen und reflektieren, wie die Kinder zur Kita und zurück kommen
  • Lebensmittelreste und Gartenabfälle selber kompostieren
All diese kleinen Schritte und Aktionen tragen ihren wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung bei. Dennoch war man sich in der Runde auch einig, dass politische Beschlüsse unabdingbar sind, wenn Kitas sich weiterhin umfassend mit Bildung für nachhaltige Entwicklung befassen sollen.
Viele Ideen und Wünsche haben die Kita-Fachkräfte noch auf ihren Zetteln stehen, vieles scheitert jedoch an mangelnden personellen und finanziellen Ressourcen.

Damit ging es auch schon in die Abschlussrunde der Fachtagung mit der Frage, welche Visionen die Mitarbeitenden in Bezug auf ihre nachhaltige Kita 2030 haben.
Dabei kam z.B. die spannende Idee auf, Kitas räumlich zusammenzubringen mit Seniorenwohnheimen und Schulen. So dass unterschiedliche Generationen jeweils von den Erfahrungen und Sichtweisen der anderen profitieren können. Auch die Vision einer energie-autarken Kita kam auf, die sich mit Solarpanelen und Windrad ihren eigenen Strom erzeugt. Eine Leitungskraft wünschte sich außerdem eine steigernde Wertschätzung für die Kitamitarbeitenden und mehr personelle und finanzielle Ressourcen.
So endete die zweite Fachtagung. Der Begriff Bildung für nachhaltige Entwicklung konnte anhand von zahlreichen Beispielen greifbar gemacht werden und es wurde deutlich, dass Kitas BNE oft schon ganz selbstverständlich in ihrem Alltag umsetzen.

stern-kita.koeln