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Auf Projekt MehrWertKonsum folgt Projekt ­StErn-Kita

Seit Mai 2020 arbeiten wir als StErn Kita Projektteam des Ernährungsrates daran, regional und nachhaltig produzierte Lebensmittel modellhaft in elf Kölner Kitas und Familienzentren einzusetzen und außerdem Wissen über klimafreundliche Ernährung zu vermitteln. Eine wertvolle Vorarbeit hat hierbei das MehrWertKonsum Projekt der Verbraucherzentrale NRW geleistet.
Unter dem Motto: Ein gesundes Essen, das den Kindern schmeckt – und bei dem möglichst wenig Reste in den Müll wandern, unterstützte die Verbraucherzentrale schon 2019 unsere Modell-Kitas bei der Reduktion von Lebensmittelverschwendung.


Durch die Erfassung von Speiseabfällen und die Analyse von Speiseplänen wurden gemeinsam Schritte eingeleitet, um die Verpflegung nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. Als Anerkennung für ihr Engagement und Dank für die Teilnahme am Projekt erhielten die Einrichtungen im September 2020 eine Urkunde und einen Fensteraufkleber, mit dem sie zeigen können: „Klimafreundliche Verpflegung – wir machen mit!“

 

Hohe Motivation trotz vieler Herausforderungen durch die Corona-Pandemie

Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machten es erst jetzt möglich, sich persönlich für eine Überreichung der Urkunden zu treffen. Und auch dabei waren natürlich die Abstands- und Hygienevorschriften zu beachten. Für die Kindertageseinrichtungen ist es weiterhin täglich eine Herausforderung, unter Corona-Bedingungen einen Regelbetrieb mit Mittagsverpflegung zu organisieren. Umso anerkennenswerter ist die Motivation, sich dennoch für eine möglichst nachhaltige und klimafreundliche Verpflegung einzusetzen.

 

Kostenlose Info-Veranstaltungen und Kochschulungen

Küchenkräfte und pädagogische Fachkräfte konnten im Rahmen des Projekts MehrWertKonsum an kostenlosen Informationsveranstaltungen und Kochschulungen teilnehmen. Zudem vermittelte die Verbraucherzentrale eine Methode, um die beim Mittagessen anfallenden Speisereste zu messen. Zehn Tage lang wurde grammgenau festgehalten, wie viel Essen auf den Tellern der Kinder und in den Töpfen und Servierschüsseln übrigblieb. Die Expertinnen der Verbraucherzentrale analysierten die Daten und gaben in einem umfangreichen Ergebnisbericht Empfehlungen, wie Speiseabfälle künftig vermieden werden können.

 

Klimafreundliche Ernährung mit saisonalen Produkten aus der Region

Des Weiteren wurden die Essenspläne im Hinblick auf Klimafreundlichkeit unter die Lupe genommen. Die Bewertung orientierte sich zum einen an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für ein gesundes Kita-Essen, zum anderen an der Klimabilanz der verschiedenen Speisekomponenten. Frittierte und panierte Produkte beispielsweise sind sehr fetthaltig und sollten daher maximal ein Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Da Tiefkühlpommes oder Hähnchenflügel zudem sehr stark verarbeitet sind, verursacht ihre Herstellung auch besonders hohe Treibhausgasemissionen. „Eine ausgewogene Kost mit viel saisonalem Obst und Gemüse und wenig Fleisch ist gut für die Gesundheit der Kinder und zugleich sehr klimafreundlich. Auch mit Produkten aus der Region kommt mehr Klimaschutz auf den Teller“, erläutert Ernährungswissenschaftlerin Katrin Scholtyssek von der Verbraucherzentrale.

 

Viele tolle Umsetzungsbeispiele

In der Kita der Kölner Elterninitiative Südstadtkinder e.V. beispielsweise ergab die Analyse der Abfälle, dass die Portionen etwas zu groß waren und vor allem zu viele Stärkebeilagen angeboten wurden. Hier wurden die Mengen angepasst. Die Kinder werden jetzt immer noch satt, doch es bleibt kaum mehr etwas übrig. Außerdem wird das Gemüse nun nicht mehr vom Supermarkt bezogen, sondern von einem Händler geliefert, wodurch mehr regionale Produkte verwendet werden können und zugleich weniger Verpackungsmüll anfällt.
Auch die Kindertagesstätte Von-Ketteler-Straße räumt dem Thema Ernährung einen großen Stellenwert ein. Salat, Gemüse und Kräuter für die Frischeküche wachsen im neu angelegten Gemüsegarten. Ein bebilderter Speiseplan und eine zweisprachige mündliche Beschreibung der der Gerichte informiert Kinder und Eltern über das tägliche Angebot.
In der inklusiven Kita „Sommersprossen“ in Köln-Rodenkirchen wird ebenfalls täglich frisch gekocht. Köchin Gabriella Adinolfi sorgt für einen abwechslungsreichen Speiseplan mit viel Gemüse und Salat. Den Kindern schmeckt’s, daher bleiben auch meist keine Reste übrig. Die Lebensmittel werden überwiegend über einen Bio-Großhandel bezogen und das Obst und Gemüse kommt von einem lokalen Bio-Laden.

An dem Projekt haben außerdem noch teilgenommen: Kita Drachennest e.V., Kita Quäker Nachbarschaftsheim e.V., Katholische Kita St. Joseph, Inklusive Kita Maria Hilf, Betriebskindertagesstätte Düxer LVR Pänz II, Kita Sankt-Sebastianus-Straße, Kita Hohenfriedbergstraße und das SKM Familienzentrum Poll.

 

Klimafreundliche Ernährung bleibt wichtiges Thema

Das Projekt MehrWertKonsum der Verbraucherzentrale NRW hat zum Thema klimafreundliche Verpflegung erste wichtige Grundlagen geschaffen und die Kita-Fachkräfte weiter für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert.
Die Kölner Kitas und Familienzentren werden jetzt in unserem Projekt „StErn-Kita“ des Ernährungsrats Köln weiter daran arbeiten, eine Verpflegung mit Lebensmitteln aus der Region zu etablieren, um so Landwirte aus der Kölner Umgebung zu stärken und durch kurze Transportwege vom Land in die Stadt zum Klimaschutz beizutragen.

Wir danken der Verbraucherzentrale NRW für die wertvolle Zusammenarbeit!

 

stern-kita.koeln