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Testlauf mit Feldling beginnt an 14 Modell Kitas

 

Nächste Woche beginnt nach langer Vorbereitung endlich unser Testlauf zur Belieferung mit regional produzierten Lebensmitteln.
Morgens ernten und nur Stunden später an die Kitas ausliefern – dieses Konzept wird zunächst einmal vier Wochen lang erprobt. In der Zeit werden Obst, Gemüse und Kräuter von sechs landwirtschaftlichen Betrieben aus Pulheim, Rommerskirchen, Bergheim und Kerpen in Kooperation mit dem Start-Up Feldling ausgeliefert.

Für die Testphase konnten neben am Projekt beteiligten Einrichtungen auch neue Kitas gewonnen werden. Das getestete Konzept soll in Zukunft auf möglichste viele Einrichtungen in Köln ausgedehnt werden und jede Kita kann natürlich auch über die Laufzeit hinaus weiterhin bei Feldling bestellen.

Daniel Neumann und Johannes Decker, Gründer von Feldling

Regionale Wertschöpfungsketten

Die Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten ist ein zentrales Ziel des StErn Kita Projektes. In elf Modell Kitas hat das StErn Kita Team Bedarfsanalysen und Datenerhebungen durchgeführt und so die Voraussetzungen für eine regionale Versorgung aus Sicht der Einrichtungen erhoben.
Im Anschluss folgten zahlreiche Gespräche mit regionalen Landwirt*innen, um deren Anforderungen gezielter berücksichtigen zu können. Die Herausforderung ist es, die Bedürfnisse der Kitas und der Produzierenden miteinander vereinen zu können und so alle Beteiligten gleichermaßen mit einzubeziehen.

Für Frau Exner von der DBU ist „ein absolut neuartiger und elementarer Bestandteil des Projekts die Regionalentwicklerin,
die den Kitas eng zur Seite steht. Sie unterstützt dabei insbesondere den Aufbau einer regionalen und nachhaltigen Versorgung und die Implementierung von Ernährungsbildung. Damit werden wieder einige vom Kölner Ernährungsrat formulierten „Impulse für eine kommunale Ernährungswende – Eine Ernährungsstrategie für Köln und Umgebung“ umgesetzt. Das stärkt die regionale Landwirtschaftlich und zeigt gute Beispiele für die echte Nahversorgung der Kölner Bevölkerung auf.“

Lizzy Carduck und Bernadette Jochens aus dem StErn Kita Team

Warum ist das wichtig?

Rund die Hälfte der Gesamtfläche Deutschlands wird von der Landwirtschaft genutzt und hat dadurch entscheidenden Einfluss auf Luft-, Wasser- und Bodenqualität und somit natürlich auf die Gesundheit der Menschen und das Klima.

Gleichzeitig starben im Zeitraum von nur acht Jahren allein in NRW 4640 Höfe* – ein Trend der sich durch ganz Deutschland und Europa zieht. Zwischen 1990 und 2018 gaben in Deutschland rund 57% der Landwirtschaftsbetriebe ihre Arbeit auf, Europaweit knapp 30%.*

 

*Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article187003528/Landwirtschaft-Das-leise-Sterben-der-deutschen-Kleinbauern.html

Am häufigsten trifft es dabei Kleinbauern. Überlebenschancen haben heutzutage meist nur Großbetriebe, da Subventionen durch die europäische Union gemäß Ackerfläche vergeben werden. Es sind aber oft kleinere und dadurch leider auch kaum subventionierte Betriebe, die versuchen, neue und nachhaltige Wege der Bewirtschaftung einzuschlagen.

Einige verzichten auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngern und achten auf Fruchtfolge im Anbau um die Bodenqualität zu wahren.

Auch haben sie die Möglichkeit, verschiedene Sorten anzubauen und tragen daher maßgeblich zur Wahrung der Biodiversität bei. Ihre Produkte werden in der Regel frisch geerntet in der Region angeboten und so können durch kurze Transportwege und den saisonalen Einkauf unter Vermeidung von Importwaren Emissionen reduziert und dadurch Umwelt und Klima geschützt werden.

Ernährungswende

Um die regionalen Erzeuger:innen zu unterstützen und auch kleinere Betriebe vor dem Aussterben zu bewahren, braucht es zum einen ausreichende Flächen zur regionalen landwirtschaftlichen Nutzung gepaart mit einer entsprechenden Unterstützung durch die kommunale Politik.

Zum anderen spielen Nachfrage und die Absatzmöglichkeiten für Landwirt:innen eine entscheidende Rolle. Sie konkurrieren häufig mit dem Großhandel, der seinerseits wieder Teil der industriellen Lieferkette ist

 

 

Eine Ernährungswende für Köln und die Region kann nur dann nachhaltig umgesetzt werden, wenn neben der Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten gleichzeitig auch das Wissen um die Zusammenhänge von Regionalität, Konsum, Ernährung und Umwelt vermittelt werden.

Im StErn Kita Projekt werden daher Gemeinschaftsverpflegung und Ernährungsbildung miteinander verknüpft und neben der Versorgung mit regionalen Produkten zudem Konzepte der Wissensvermittlung und Nachhaltigkeitsförderung erprobt.

stern-kita.koeln