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Warum der Ernährungssektor der Haupttreiber für die Erderwärmung ist 

Die Agrarwirtschaft trägt einen erheblichen Teil zum Klimawandel bei, das ist erstmal nichts Neues. Eine Studie aus dem Jahr 2020 zeigt einmal mehr, wie und in welchem Maße das passiert.

CO2 kennen wir alle – es entsteht vor allem bei der Verbrennung fossiler Stoffe wie Öl oder Gas.

In der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie werden allerdings zu rund 80% andere Treibhausgase als CO2 ausgestoßen. 

 

Zum einen kommt es zur Emission von Lachgas (Distickstoffmonoxid) – dies hat einen bis zu 200 Mal so starken Treibhauseffekt wie CO2. Es wird bei der Düngung von Feldern freigesetzt. Außerdem werden immer größere Mengen Methan freigesetzt – es entsteht zum einen in den Mägen von Wiederkäuern wie Rindern aber auch beim Anbau von Reis. Auch die klimaschädliche Wirkung von Methan ist um ein Vielfaches höher als die von CO2.

 

Die Studie der Wissenschaftler Jason Hill und Michael Clark (u.a.) von der University of Minnesota haben Berechnungen dazu angestellt, wie groß der Beitrag des Agrarsektors auf das Klima tatsächlich ist.

Das Ergebnis haben sie gut verständlich dargestellt: Selbst wenn man den Ausstoß von Treibhausgasen in allen anderen Sektoren, wie dem Verkehrs- oder Energiesektor jetzt sofort stoppen würde, im Ernährungssektor aber alles so weiterlaufen ließe wie bisher, würde man das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht einhalten können. Es wird also deutlich, was für ein großer Beitrag auf das Konto der Lebensmittelproduktion geht.
Allein die fortschreitenden Emissionen des Ernährungssektors würden zum Überschreiten der 1,5-Grad-Grenze führen und zwar etwa zum Jahr 2050. Zum Ende des Jahrhunderts wäre sogar die 2-Grad-Marke erreicht.

Damit die Klimaziele erreicht werden können, muss eine massive Veränderung des Lebensmittelsektors erreicht werden. Sinnvolle Maßnahmen wären z.B. die Verringerung des Fleischkonsums in wohlhabenderen Ländern. Geringerer Düngemitteleinsatz und das Vermeiden von Lebensmittelabfällen sind zusätzlich essenziell.

Die große Verantwortung von Nahrungsmittelerzeuger:innen und Konsument:innen wird deutlich. Es liegt auch mit an uns Einzelnen – schaffen wir es, unsere Ernährung zugunsten des Klimas anzupassen und nachhaltige Konsumentscheidungen zu treffen?

 

Quelle: M. Clark et al.: „Global food system emissions could preclude achieving the 1.5° and 2°C climate change targets„ Science  06 Nov 2020: Vol. 370, Issue 6517, pp. 705-708

https://science.sciencemag.org/content/370/6517/705.abstract

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