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Verbraucher:innen wünschen sich nachhaltige Lebensmittel 

Nachhaltige Lebensmittel werden immer gefragter– dies ist das eindeutige Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsinstitut forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes Ende des Jahres 2020 durchgeführt hat.

1000 Menschen über 18 Jahre wurden per Telefon u.a. dazu befragt, welche Aspekte ihnen beim Einkauf von Lebensmitteln wichtig sind, ob sie den Begriff „klimaschonende Ernährung“ kennen und was sie über faire Preise, landwirtschaftliche Folgekosten und regionalen Anbau denken. Auch zu verschiedenen Lösungsansätze wurden Antworten eingeholt.

 

Die Umfrage zeigt: 95% der Befragten finden es wichtig, dass Beschäftigte in der Lebensmittelproduktion gute Arbeitsbedingungen haben und außerdem hohe Tierschutzstandards eingehalten werden. Die Einhaltung hoher Umweltstandards ist für 92% der Studienteilnehmer:innen wichtig, genauso wie die regionale Herkunft der Lebensmittel.

Nur 40% fanden es wichtig, dass die Lebensmittel besonders günstig sind.

Verbraucher:innen interessieren sich also für die Produktionsbedingungen und sind auch bereit für nachhaltige Lebensmittel mehr Geld auszugeben.

Schwierig bleibt allerdings die Frage, wie Konsument:innen solche Informationen zuverlässig erhalten können. Der Preis allein sagt nicht viel über die Hintergründe des Produktes aus und auch Angaben des Herstellers sind nicht ausreichend oder verlässlich genug.

Daher fordern 95% der Befragten von der Politik, verständliche und überprüfbare Kennzeichnungen für Lebensmitteln einzuführen und klare gesetzliche Vorgaben zu den Produktionsbedingungen zu machen. Staatliche Regulierung sehen viele als notwendige Voraussetzung. 81% der Studienteilnehmenden zweifeln daran, dass „der Markt“ die bestehenden Probleme von allein regeln kann.

Klaus Müller, der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband, hält fest: ein staatliches Tierwohllabel muss her, genauso wie eine verbindliche Herkunftsbezeichnung für alle Lebensmittel. Unfaire Handelspraktiken, die Landwirt:innen unter Druck setzen, sollten außerdem verboten werden.

Bei dem Thema klimaschonende Ernährung scheint es auch schon ein großes Bewusstsein unter Verbraucher:innen zu geben. Zwar können nur 14% ihn tatsächlich auch erklären, dennoch schätzen jeweils über 80% der Befragten das Vermeiden von Lebensmittelabfälle und das regionale und saisonale Einkaufen als großen Beitrag zum Klimaschutz ein.

Die Studie zeigt, dass viele Konsument:innen in Deutschland schon gut einschätzen können, was nachhaltige Lebensmittel sind und dass sie für die Umwelt, das Klima und die Menschen viele Vorteile bringen. Der zweite Schritt – also die tatsächlichen Konsumentscheidungen hin zu nachhaltigen und regionalen Produkten scheint erschwert durch unklare oder schwer zu erhaltende Informationen.

Hier ist die Politik gefragt, durch neue Richtlinien bei der Kennzeichnungspflicht oder der Einführung eines Klima Scores bei Lebensmitteln den Endverbraucher:innen die Kaufentscheidung zu erleichtern.
Zudem ist die Stärkung von Systemen zur regionalen Versorgung und die Unterstützung auch kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe dabei ein wichtiger Aspekt, da nur so auch eine ausreichende Menge an Lebensmitteln innerhalb einer Region produziert werden können.
Auch lokale Akteursbündnisse und Vereine nehmen sich vielerorts dieser Aufgabe an – so auch der Ernährungsrat Köln, der außer mit StErn Kita auch in anderen Projekten seit Jahren aktiv ist.

stern-kita.koeln